Generalprobe geglückt – voller Erfolg in Arco

September 10, 2025by Jasmin Plank0

Letzten Freitag hieß es: Koffer packen und ab in den Süden!
Doch nicht etwa zum Faulenzen – nein, der erste Wettkampf nach drei Monaten Pause stand an. Sozusagen die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft.

Anreise mit Sonne im Gepäck

Früh morgens ging’s los – im Regen, versteht sich. Doch kaum über der Grenze, klarte der Himmel auf und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Ich gönnte mir ein bisschen Zeit zum Ankommen, drehte noch eine Runde über den Markt und genoss ein leckeres Mittagessen, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Ziel machte: Arco.
Dort angekommen, bezogen wir unser Apartment und ich erkundete mit Chiara die Gegend – Gassi gehen mit Bergblick, die Altstadt bei Nacht? Einfach magisch. Danach stand noch Routenstudium auf dem Plan, bevor ich erschöpft, aber voller Vorfreude ins Bett fiel.

Wettkampftag: Start in den Flow

Dank spätem Start konnte ich ausschlafen – was nach einer unruhigen Nacht auch dringend nötig war. Ich spazierte mit Chiara zum Eventgelände (10 Minuten Fußmarsch – gleich mal als Aufwärmen genutzt), begrüßte die anderen Athlet:innen und warf noch einen genaueren Blick auf die Routen.
Die Aufwärmbedingungen waren – sagen wir mal – „speziell“, aber solche Schwankungen ist man ja gewohnt. Dann ging’s auch schon los mit der ersten Route: eine technisch anspruchsvolle Linie, die gleich zu Beginn Respekt einflößte. Ich war die Letzte in meiner Kategorie – wusste also, was ich leisten musste.
Und was soll ich sagen: Ich fand meinen Flow. Die Bewegungen waren wunderschön zu klettern, und obwohl ich im letzten Drittel ordentlich kämpfen musste, kam ich fast bis ganz nach oben. Drei Züge vor dem Top war dann Schluss – die Hand machte dicht, nichts ging mehr. Doch das Gefühl war überwältigend: Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in dieser Route so stark zeigen würde.

Zweite Route – Crux inklusive

Die zweite Route sah auf den ersten Blick einfacher aus. Tja, falsch gedacht. In der Mitte wartete eine knifflige Crux, bei der ich fast rausgeflogen wäre. Mit etwas Improvisation und viel Körperspannung fand ich zum Glück eine Lösung und konnte sogar ein paar Griffe später wieder rasten. Am Ende war auch hier beim vorletzten Zug Schluss – und wieder war es die Spastik, die mir einen Strich durch die Rechnung machte. Aber: Ich war zufrieden – und als klar wurde, dass ich mich damit an die Spitze gesetzt hatte, war die Freude riesig.

Die Rechnung ohne die Erkältung gemacht

Zwei Stunden nach dem Wettkampf meldete sich mein Körper: Muskelschmerzen, Kopfweh, Halsweh – da war wohl mehr im Anmarsch als nur Erschöpfung. In der Nacht wurde klar: Erkältung incoming.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie überfahren. Nach einem kurzen Spaziergang in Torbole mit den Hunden und meinen Eltern musste ich mich nochmal hinlegen. Beim Mittagessen entschied ich, mich vorsichtig aufzuwärmen – um zu spüren, ob ein Finalstart überhaupt Sinn macht.

Finale mit Überraschung

Ich wäre nicht ich, wenn ich’s nicht trotzdem versuchen würde. Das Aufwärmen war durchwachsen, aber ich wollte starten. Doch dann kam die Überraschung: Ich dachte, ich hätte noch 45 Minuten Zeit – also kletterte ich noch eine Route. Als ich zurückkam, warteten nur noch zwei Konkurrentinnen. Zehn Minuten später hing ich an der Wand.
Ich kam gut rein, fand meinen Rhythmus – bis es mir plötzlich die Füße wegzog. Ich konnte sie zwar wieder sortieren und mich fangen, doch der nächste Griff schien sich von mir zu entfernen. Ich zog trotzdem, kämpfte – und fiel. Unten angekommen war ich komplett fertig, aber ich wusste: Ich habe alles gegeben.

Sieg, Spastik & Stolz

Michi kam zu mir, half mir mit der Spastik – und sagte mir, dass ich gewonnen hatte. Ich konnte es kaum glauben. Trotz Erkältung, trotz Chaos vorm Finale – ich hatte es geschafft. Eine gelungene Generalprobe gibt Selbstvertrauen – und davon kann man vor einer Weltmeisterschaft nie genug haben.
Nach der Siegerehrung ging’s direkt zurück ins Apartment. Regeneration war angesagt – denn am nächsten Tag ging’s schon wieder heim Richtung Tirol.

 

Nächster Halt: Südkorea

Jetzt heißt es: Noch ein paar Tage durchatmen – dann geht’s ab in den Flieger nach Südkorea. Die WM steht vor der Tür, und die Spannung steigt.

Fazit: Diese Generalprobe war nicht nur ein Härtetest für Körper und Kopf, sondern auch ein echtes Highlight. Arco hat gezeigt: Ich bin bereit – egal ob mit Spastik oder Schnupfen.

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